Samstag, 31. Mai 2025

31.5.25 Norwegen


Angekommen in Norwegen!

 In Finnland noch Wald und idyllische Seen...





...hier wird es schon etwas rauer...




...und in der Finnmark ist die Idylle vorbei - rau und noch fast Winter.




War die Wasserlandschaft in Finnland durch Seen geprägt, befindet man sich in Norwegen sofort an einem Fjord, dem Neidenfjorden...

...und Kirkenes liegt am Langfjorden und dem Bäkfjorden.



Kirkenes hat nicht wirklich viel zu bieten. Hier ist KIMEK eine der nördlichsten Offshore und Industriereparaturwerft der Welt angesiedelt und  hier ist auch der Wendepunkt die Hurtigrouten Schiffe.
Das Wetter ist hier rau. Deshalb werden auch öffentliche Stufen beheizt und große Betonblöcke ersetzen Zeltheringe.


Die jüngere Vergangenheit ist geprägt durch Dankbarkeit gegenüber der Sowjetunion. Die Gegenwart ist dagegen klar Europäisch, was dann zu so einem Bild führt. Frische Blumen am Denkmal des sowjetischen Soldaten und Protest gegen Putin.

Warum wird die Sowjetunion hier positiv gesehen? Ausschnitt aus der Tafel am Denkmal:

Dazu gibt es auch ein interessantes Bunkersystem zu besichtigen. Ohne dies hätte die Bevölkerung diese Zeit schwerlich überlebt. In der Saison kann er besichtigt werden. Es soll sich lohnen.

Was man aus solchen Kriegsbauten noch machen kann.

So ein stabiles Fundament haben nicht vielen Häuslebauer. Leider etwas verfallen.

Ein letzte Bild vom Grenz Kommissariat, weil uns die Grenzpfähle morgen noch einmal begegnen werden.









Freitag, 30. Mai 2025

30.5.25 Was die Wälder in Lappland so verbergen

 


Das Schild an der Straße "Gold Museum" ist naja zunächst nicht sooo aufregend. Aber die Zeit für einen Kaffee war gerade richtig und eine Kaffeetasse war auch auf dem Schild, also Blinker setzen und rein in den Waldweg.

Ok dann kommt ein Haus wie man es aus solchen Western Städte für Touristen halt so kennt. Für einen Kaffee ok.



Aber dann beim Kaffee auf meine Frage, ob man hier Gold schürfen, komme ich mit einem Digger ins Gespräch. Er ist hier angestellt und maßgeblich für das Exploring zuständig.

Ja hier wird richtig Gold abgebaut, über-und untererdig. Es wird im großen Stil abgebaut, es gibt aber auch Digger, die ein eigenes kleineres Claim haben und den betreiben. Jährlich werden hier am Ort wohl rd. 6.000qm Erde bewegt. Verglichen mir Südafrika wo Mio. qm bewegt werden natürlich wenig. Aber - pro Jahr werden 9 t Gold in Finnland (an mehreren Orten in Lappland) gewonnen. Damit sind die Finnen in der EU die größten Goldschürfer.

So ist  vor 50 Jahren das Goldgräber Dorf Tankavaara entstanden. Das erste Gold wurde hier aber schon 1836 gefunden, also noch vor dem großen Goldrausch in Amerika.

Nun die Frage kann ich hier auch mal Gold schürfen - kann ich! Man braucht eine Lizenz oder einfacher man mietet bei einem Digger mit Lizenz ein Stück Fläche und versucht sein Glück. Ein Geologe und leidenschaftlicher Hobby Digger hat vor Jahren mal eine Abraumhalde von zwei Goldsucher durchsucht und dabei einen Diamanten gefunden. Also wenn es mit dem Arbeitgeber oder der Frau nicht mehr funktioniert, es gibt noch Möglichkeiten auf diese Welt...

...und ich denke ganz so einfach leben die Digger heute auch nicht mehr.

Alles kein Spass, in Lappland wird noch richtig  Gold geschürft. Achso - alles was man findet darf man behalten und ist mit der Miete abgegolten.

Und das kann man so finden.


Hier ein paar Bilder aus dem Museum, das sich als Internationales Gold Museum bezeichnet - ja mit Recht, es werden Goldgeschichte und Goldtraditionen aus der ganzen Welt gezeigt. Ich fand es sehr interessant und schön gemacht.

Mir haben die unterschiedlichen Goldwaschrinnen gefallen, um das schwerere Gold zurück zu halten.




Der große Goldrausch in Amerika
Doku zu den Goldvorkommen in Südafrika

Hier kann man den Umgang mit der Goldwaschpfanne erlernen.

Ich übernachte heute am Inari See und träume vom großen Fund den ich machen werde...

...aber morgen geht es erst einmal nach Norwegen.

Gold suchen ist dann nächstes Jahr.


Donnerstag, 29. Mai 2025

29.5.25 Sodankylä

Heute in Lappland angekommen und irgendwann habe ich auch den nördlichen Polarkreis bei 66° 33' 555" überfahren. D.h. ich befinde mich ab jetzt in der Arktis.

In Salla endet oder beginnt, je nachdem in welcher Richtung man sie befährt, die Via Karelia oder auf Finnisch "Runon ja Rajan tie". In diesem Jahr bin ich die 1080 km vollständig von südlich von Laapeenranta bis Salla gefahren. Sie beginnt an den unzähligen Seen des Salmaa-Seengebietes.  Nordkarelien ist durch langgezogene Höhenzüge gekennzeichnet und wieder weiter nördlich schließen sich ausgedehnte Taiga ähnliche Waldgebiete an. In Lappland dem Gebiet der Rentier Züchter wird man von den Rentieren auf und neben der Strasse begrüßt. Es war eine abwechslungsreiche Fahrt. Mich haben die ausgedehnten aber auch immer wieder anders aussehenden Waldgebiete und die fast immer gegenwärtigen Seen links und rechts der Straße begeistert. Wer das und Einsamkeit mag, ist hier genau richtig. Nicht zu vergessen die an vielen Orten gepflegte jüngere Vergangenheit zwischen Russland und Finnland. Ich habe darüber berichtet.

Abschied von der Via Karelia.




Ein wenig Spielerei mit Birken zum Mittagsstopp


Nun geht es weiter in den noch dünner besiedelten Norden. Hier sind es zwar nur wenig Reste von Schnee, die Temperatur war denen aber entsprechend und viel mehr Wärme ist in den nächsten Tagen nicht zu erwarten. Ich werde berichten😏.

Nachtrag: Das ist der Vorteil finnischer Hotels - Sauna auf dem Zimmer.




Mittwoch, 28. Mai 2025

28.5.25 Kuusamo


Kurz vor dem Polarkreis ist die Natur gerade erst am Erwachen. Die ersten Kätzchen zeigen sich hier erst jetzt. Die Temperatur ist um die 10/11°C und nur in der Sonne ist es wirklich angenehm.


Eine beheizte Behausung ist da schon recht angenehm.


Zumal mit so einer Aussicht in die finnische Landschaft.

Heute Morgen kurz nach dem Start in Suomussalima der erste Halt für etwas Kultur bei dem Stillen Volk. Es sollen mehr als 1000 sein und alle blicken in eine Richtung und keine gleicht dem anderen. Der Wind weht ihre Kleidung gleichmäßig hin und her, während die Köpfe aus Moor dich nur stumm anschauen. Ein wenig mystisch ist das schon. Wer oder was sind sie? Entwurzelte, Mahnende, Tanzende, Verstoßene, die Toten des Finnischen Winterkriegs, Walking Dead oder nur eine Laune des Künstlers. Sind es Tote, sind es sich Bewegende, sind es nur Figuren? Ich weiß es nicht und es gibt auch keine Erklärung. Beeindruckend und ein wenig ergreifend ist es aber schon, vor allem wenn man zwischen ihnen sich hindurch bewegt.
















Lebendiger geht es da schon auf der Straße zu. Die Rentiere nehmen zu und wollen immer gerade dann über die Strasse wenn ein Fahrzeug kommt - dabei kommt nur ein oder zwei pro Stunde🙂.


Leider noch keinen Elch gesehen. Na vielleicht wird es ja morgen hinter dem Polarkreis.