Dienstag, 11. Oktober 2022

Namibia 11.10.2022 2.Tag und unverhofftes Ende

Das Ziel ist heute die Tsondab Valley Lodge mitten in der Namib. Es geht zurück über den Farmweg zur C26 und weiter Richtung Walvis Bay bis zur C19. Ab da geht es weiter Richtung Solitaire, einer Tankstelle und Bäckerei im Nirgendwo. 10km davor biegt man rechts ab in die Namibwüste. 

Ja und jetzt nahm das Schicksal seinen Lauf. Zuerst stehen 3 Oryxantilopen am Weg, dann querte eine Herde Springböcke den Weg und dann stand ich unvermittelt in einem tiefen und langen Sandloch. Ich hätte anhalten und Luft aus dem Reifen lassen sollen - ja hätte ich tun müssen. Kurz und gut am Anfang lief es noch, dann ein paar kräftige Schlenker und ein Sandhaufen vor mir. Drum herum fahren ging noch, aber mit dem linken Unterschenkel habe ich ihn voll getroffen und es hat geknackt. Ein paar Meter noch und das Motorrad sachte in den Sand gelegt und mich daneben - aus und vorbei keine Bewegung des Beines mehr möglich.

Petra ist die etwa 20km weitergefahren zur Lodge,  Hans der Lodgebesitzer hat Robert von Solitaire informiert und nach etwas weniger als 1 Stunde waren beide bei mir. Bein geschient mit einer Isomatte und drei Spanngurten, ins Auto reingezogen, Robert als glücklicherweise Motorradfahrer hat das Bike gefahren und ab ging es zur Lodge.

Ab jetzt war ich als Urlauscrasher außer Gefecht und der weitere Verlauf das Werk absoluter Reiseprofis. Petra hat mit Hans die Möglichkeiten des Transportes nach Windhoek (Auto, Krankenwagen oder Flug) geklärt, Hans hat einen Flug angemeldet und Carsten Möhle mich schon mal im Krankenhaus Lady Prohamba angemeldet. Glück im Unglück für mich der Flug mit toller Sicht, für den Piloten aufgrund der nachmittäglichen extremen Wärmebewegungen eher ein nicht so einfacher Flug und das insbesondere dann zurück von Windhoek.

An dieser Stelle, insbesondere Petra und allen Beteiligten, auch wenn sie es ggf. nicht lesen, meinen aller herzlichsten Dank und absolute Hochachtung dafür, wie sie mir geholfen haben. Das hätte auch übel ausgehen können.

Das Lady Prohamba ist ein Privatkrankenhaus hier in Windhoek und auf einem Stand, den man in D findet aber noch lange nicht überall in D. Professionell in der Ausrüstung (als Siemensianer fühlt man sich zu Hause:-) ), in der Prozessen und dem Personal.

Am darauf folgenden Tag hat mich Dr. Spangenberg operiert. Die Einzelheiten will ich Euch ersparen, aber es wird gewaltig piepsen wenn ich durch den Zoll gehe (Metallstäbe und Schrauben im Bein). Ich bin von der Behandlung und dem Krankenhaus absolut begeistert.

Eine Erfahrung hat sich wieder bewahrheitet, ADAC Reise KV ist ein Muß. Das sind Profis, die wissen was zu tun ist, helfen unkompliziert auch im Hintergrund, man hat in misslicher Lage einen Ansprechpartner und die damit verbundenen Kosten steigen nicht ins Unermessliche

Heute Abend geht es mit dem Flug zurück nach D, auch organisiert vom ADAC.

Am Morgen war noch alles gut:



Dann ist es passiert:



Rückflug nach Windhoek:







Hospital Lady Prohamba:









Montag, 10. Oktober 2022

Namibia 10.10.2022 Start

Das erste Ziel in Richtung SW ist Farm Rooiklip. Von Windhoek führt die C26 zunächst über den Kaiser Wilhelm Berg. Danach endet die Teerstraße und Gravel beginnt. In diesem Fall sehr lockerer Kies in den die Autos ähnlich in losem Schnee Spuren gefahren haben. Mit dem Motorrad ist in der Spur recht gut zu fahren, beim Wechsel geht es aber immer durch den losen aufgehäufelten Kies - nich do schön. Links und recht Trockengras und offener Busch- und Baumbewuchs.

Im weiteren Verlauf kommt der Gamsberg Pass und es geht durch die Berge 600 bis 700 nach unten Richtung Namib Wüste. Die Straße wird festgefahrener und läßt sich sehr gut fahre, so kenne ich die Gravel Roads in Südafrika. Allerdings gibt es wie fast überall auf Namibias Straßen Trockenflußdurchfahrten, die man besser stehend durchfährt und auch nicht zu schnell, um im Sand etwas beschleunigen zu können.

Nach dem Pass geht es nochmal 18km auf einem schönen Farmweg auch über felsige Abschnitte nach Rooisklip. Sie wird von einem älteren Ehepaar betrieben. Camp 3 ist Natur pur unter einem Felsvorsprung und nur mit 4x4 low zu erreichen. Für das Bike kein Problem, eher die Abfahrt am nächsten Morgen ist mit Vorsicht zu nehmen.  

Das Wasser kommt hier aus 100m Tiefe und die Gesteinsformationen sind 160 Mio Jahre alt. Wir sind in einer Region, wo sich der afrikanische und südamerikanische Kontinent vor Urzeiten getrennt haben. Der Platz zählt zweifelsohne mit zu den schönsten Zeltplätzen in Namibia. Verweilt man hier länger als nur eine Nacht, kann man verschiedene geologisch interessante Stellen auf der Farm aufsuchen. Die Farmleute haben ein profundes Wissen, da der Sohn Geologe ist.












Sonntag, 9. Oktober 2022

Congo/Namibia 9.10.2022 Rückblende - Ausreise aus dem Congo

Der Flug von Kinshase nach Windhoek über Addis Abeba startet 0:50Uhr. 4-5 Stunden früher am Flughafen ist angeraten und es funktioniert definitiv nur mit Agenten. Welche Überraschung wir reisen aus dem Land heraus und müssen trotzdem eine Immigration von 55USD zahlen - Korruption! Dann ein weissbekittelter Mensch der gerne einen Covidtest mit uns machen würde. Den kann auch der Agent nicht ganz abwimmeln, also nochmal 20USD. Der Agent muss auch bezahlt werden ist aber sein Geld wert. Bewundernswert wie ruhig er sich durch das ganze Chaos bewegt und unauffällig seinen Job tut. 

Unser Flieger ist pünktlich, eine Stunde Umsteigen in Addis funktioniert auch, nur in Windhoek fehlt eine Tasche - Urlaubscrash! Nach 11/2 ist die Tasche auch da und alles i.O. 

Ich hole das Motorrad mit frischem Service und aktueller namibischer Zulassung von der Airportfarm.

Der Urlaub kann beginnen. Zum Relaxen vom Congo sind wir noch einige Tage auf der Immanuel Wilderness Farm. Sie liegt ca. 20km nördlich von Windhoek und ist vom Ambiente und der Küche sehr zu empfehlen.



Yamaha XT660R



Namibisches Rind, sehr lecker!

Dienstag, 4. Oktober 2022

Congo 4.10.22 Handel am und auf dem Fluß

Kleinhandel so scheint es, ist das vorherrschende Mittel um zu überleben. D.h. auf den Märkten ist alles zu bekommen, was der Kongolese zum täglichen Gebrauch benötigt, Lebensmittel, Kleidung, Haushaltsgegenstände, Getränke harter und weicher Natur u.v.a.m. An jeder etwas größeren Anlegestelle am Fluß ist direkt ein Markt. Man muß aber nicht unbedingt anlegen, Fisch, Gemüse oder Maniokbrot und nicht zu vergessen Palmwein werden auch vom Einbaum aus angeboten. Diese kommen längsseits und der Handel beginnt. Für der Europäer gibt es noch die Inder, die extrem gut sortierte und saubere Supermärkte betreiben.Trotzdem sind die lokalen Märkte immer eine interessante Sache und auch für uns eine Möglichkeit zum Einkauf, wenn auch nicht immer für die Nase einladend.













Montag, 3. Oktober 2022

Congo 3.10.2022 Rückblende - Verkehr auf dem Congo

Was dem Deutschen sein Auto ist dem Flußbewohner sein oder seine Einbäume. Hiermit wird gefischt, transportiert, zum Markt gefahren, umgezogen, mit den vorbeifahrenden Schiffen gehandelt und in den Urlaub gefahren - naja das vielleicht nicht gerade, aber alles sonstige. Größere Einbäume werden auch als Fähren eingesetzt. Zumindest ein Motorrad ist auch damit zu transportieren. Der Preis für einen Einbaum liegt je nach Größe zwischen200 und etwas über 1.000US Dollar.

Tankstellen Einbaum


Handel auf dem Fluß


Der Fernverkehr auf dem Congo wird über Schubverbände oder größere hölzerne Transportschiffe abgewickelt. Die Schubverbände bestehen aus mehreren hintereinander und nebeneinander verbundene Pontons und einem Schubboot. Die Waren sind auf den Pontons gestapelt und dazwischen müssen sich die Passagiere irgendwie einrichten. Toilette ist Hintern über Bord halten, Frauen Steuerbord und Männer Backbord, oder anders herum. Das sind wahrscheinlich die "Spirit of death" auf dem Wasser.










Diese Schubverbände scheinen die preisgünstigste Variante zu sein, um auf dem Congo zu reisen.

Etwas komfortabler sind die Frachtschiffe. Allerdings sollte man dann einen Platz am Bug wählen, im Heck wird man schwarz durch die Abgase. Ach nee, das macht ja nix sind eh alle schwarz.









Hautsache die Fahne weht noch, dann ist noch nicht alles verloren.

Holz wird auf den Pontons oder den Frachtschiffen transportiert. Gelegentlich sind aber auch Flößer unterwegs, die ausschließlich die nicht all zu große Strömung des Flusses nutzen.




Auch das Segel wird im sogenannten Kanal vor Kinshasa, der eine höhere Stromgeschwindigkeit aufweist als Unterstützung genutzt.