Das Ziel ist heute die Tsondab Valley Lodge mitten in der Namib. Es geht zurück über den Farmweg zur C26 und weiter Richtung Walvis Bay bis zur C19. Ab da geht es weiter Richtung Solitaire, einer Tankstelle und Bäckerei im Nirgendwo. 10km davor biegt man rechts ab in die Namibwüste.
Ja und jetzt nahm das Schicksal seinen Lauf. Zuerst stehen 3 Oryxantilopen am Weg, dann querte eine Herde Springböcke den Weg und dann stand ich unvermittelt in einem tiefen und langen Sandloch. Ich hätte anhalten und Luft aus dem Reifen lassen sollen - ja hätte ich tun müssen. Kurz und gut am Anfang lief es noch, dann ein paar kräftige Schlenker und ein Sandhaufen vor mir. Drum herum fahren ging noch, aber mit dem linken Unterschenkel habe ich ihn voll getroffen und es hat geknackt. Ein paar Meter noch und das Motorrad sachte in den Sand gelegt und mich daneben - aus und vorbei keine Bewegung des Beines mehr möglich.
Petra ist die etwa 20km weitergefahren zur Lodge, Hans der Lodgebesitzer hat Robert von Solitaire informiert und nach etwas weniger als 1 Stunde waren beide bei mir. Bein geschient mit einer Isomatte und drei Spanngurten, ins Auto reingezogen, Robert als glücklicherweise Motorradfahrer hat das Bike gefahren und ab ging es zur Lodge.
Ab jetzt war ich als Urlauscrasher außer Gefecht und der weitere Verlauf das Werk absoluter Reiseprofis. Petra hat mit Hans die Möglichkeiten des Transportes nach Windhoek (Auto, Krankenwagen oder Flug) geklärt, Hans hat einen Flug angemeldet und Carsten Möhle mich schon mal im Krankenhaus Lady Prohamba angemeldet. Glück im Unglück für mich der Flug mit toller Sicht, für den Piloten aufgrund der nachmittäglichen extremen Wärmebewegungen eher ein nicht so einfacher Flug und das insbesondere dann zurück von Windhoek.
An dieser Stelle, insbesondere Petra und allen Beteiligten, auch wenn sie es ggf. nicht lesen, meinen aller herzlichsten Dank und absolute Hochachtung dafür, wie sie mir geholfen haben. Das hätte auch übel ausgehen können.
Das Lady Prohamba ist ein Privatkrankenhaus hier in Windhoek und auf einem Stand, den man in D findet aber noch lange nicht überall in D. Professionell in der Ausrüstung (als Siemensianer fühlt man sich zu Hause:-) ), in der Prozessen und dem Personal.
Am darauf folgenden Tag hat mich Dr. Spangenberg operiert. Die Einzelheiten will ich Euch ersparen, aber es wird gewaltig piepsen wenn ich durch den Zoll gehe (Metallstäbe und Schrauben im Bein). Ich bin von der Behandlung und dem Krankenhaus absolut begeistert.
Eine Erfahrung hat sich wieder bewahrheitet, ADAC Reise KV ist ein Muß. Das sind Profis, die wissen was zu tun ist, helfen unkompliziert auch im Hintergrund, man hat in misslicher Lage einen Ansprechpartner und die damit verbundenen Kosten steigen nicht ins Unermessliche
Heute Abend geht es mit dem Flug zurück nach D, auch organisiert vom ADAC.
Am Morgen war noch alles gut:
Dann ist es passiert:
Rückflug nach Windhoek:
Hospital Lady Prohamba: