Montag, 26. Mai 2025

26.5.25 Via Karelia



Kurze Rückschau auf gestern - total verregnet, durchnässt, kalt und am Abend lange bei zum Glück etwas nachlassendem Rege nach einer Unterkunft gesucht. Was soll man da noch posten😖. Letztendlich habe ich doch noch ein offenes Hotel in Kitee gefunden und alles konnte im gut geheizten Zimmer trocknen.

Heute Morgen dann blauer Himmel und Sonnenschein und endlich führt die Via Karelia über kleine Nebenstrassen und es sollte noch viel schöner werden. Zunächst geht es gen Osten direkt auf die russische Grenze zu, solange bis in Niirala, auf der russischen Seite Vjartsilja, die Strasse blockiert war. Der Übergang nach Russland ist absolut zu. Von da ging es dicht an der Grenze entlang Richtung Norden nach Ilomantsi. Die Grenze ist sichtbar durch ein paar gelbe Pfähle, ansonsten würde man sie gar nicht erkennen. Eine irgendwie geartete Grenzsicherung ist nicht erkennbar. Da ist selbst die Grenze zwischen D und Austria durch Grenzschutz und Polizei mehr beobachtet als hier. Wahrscheinlich wird sie schon bewacht, nur mit Mittel die für mich nicht sichtbar waren. 

Wie auch immer, ab hier hörte die landwirtschaftliche Nutzung auf und man ist allein in der ostfinnischen Wäldern - einfach fantastisch der Wald und immer wieder kleine und große Seen. Der Ladogasee, warum erinnere mich mich aus meinem Geographie Unterricht an ihn🤔, liegt jenseits der Grenze etwas südlicher. Wäre vor ein paar Jahren ein Abstecher wert gewesen. Naja, vielleicht erobern den die Finnen ja mal zurück. Zumindest ein Teil gehörte mal zu Finnland, mußten sie aber 1944 an die Russen abgeben.

Ilomantsi ist das Zentrum der Kalevala Kultur.

Das Kalevala ist ein von Elias Lönnrot im 19. Jahrhundert auf der Grundlage von mündlich überlieferter finnischer Mythologie zusammen gestelltes Epos. Es gilt als finnisches Nationalepos und zählt so zu den wichtigsten literarischen Werken in finnischer Sprache.

Leider hat das Kalevala Haus - dort gibt es nämlich auch ein Büfett mit original karelische Gerichten😋- am Montag geschlossen. Mist wieder mal nix zum Mittag.

Egal, weiter geht es auf der 522 zum heutigen Ziel Lieksa. Jetzt wird es noch einsamer. Trifft Dich hier ein Elch ist mit Hilfe nicht so schnell zu rechnen. Naja Elche kamen nicht, aber plötzlich war die Strasse weg. Nicht ganz weg aber der Teer war weg. Hurra geil eine Schotterstraße und die etwa 25-30km lang. Fahrerisch natürlich das Highlight des Tages und das in dieser Natur. Nur passieren sollte halt nichts.

Übernachtet wird auf dem Campingplatz Lomakylä Timitraniemi in Lieksa, eine Halbinsel in einem der vielen Seen. Nur vier Gäste, das ist schön, aber die ersten finnischen Mücken wohnen auch schon hier.

Das war es für heute, morgen geht es weiter nordwärts und zum Abschluß ein paar Eindrücke in Bildern.

Hotel in Kitee

Auf dem Weg zu russischen Grenze


Hinter den gelben Pfählen ist Russland - grüne Grenze, vielleicht auch nur der Hinterlandszaun. Nach Navi ca. 200 m zwischen Strasse und Grenze🤔.

Mitten im Wald ein Kirchlein. In dem Unterstand rechts könnte man mit Matte und Schlafsack gut übernachten und hätte noch göttlichen Schutz gratis dazu.




Da drüben ist schon wieder Russland.
Russisch Orthodoxe Holzkirche. Haben die Einwohner gebaut, nachdem sie von den Russen von gegenüber ausgesiedelt wurden und die alte Kirche dort im Krieg zerstört wurde.

Ein karelisches Haus

Das Kalevala Haus in Ilomantsi (Montag Ruhetag und kein Kalevala)

Die Erinnerung an den Winterkrieg gegen die Russen wird in Ostfinnland sehr gepflegt. Man beachte die fächerförmige Ausrichtung nach Osten. Der Finne ist vorbereitet👍.

Die schöne Schotterstraße


Mein heutiges Nachtlager


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